Reitermaske

Zu besonderen Anlässen wurden von der Kavallerie Reiterspiele veranstaltet. Bei diesen wurden auf mit Holzplanken eingefassten Trainingsplätzen der Ausbildungsstand und die Kampfkraft der Reiter unter Beweis gestellt. Im Zuge dieser Vorführungen trugen die Reiter unterschiedliche Maskenhelme. Von diesen gab es einen weiblichen und einen männlichen Typ. An diesen war die Zugehörigkeit der Reiter zur einen oder anderen Partei zu erkennen. Vermutlich nahmen an solchen Vorführungen nur die Besten ihrer Einheit teil.

Foto: Niki Gail, ÖAI.

Im Auxiliarkastell wurde im Jahr 1978 eine solche Maske des weiblichen Typs gefunden. Auf den ersten Blick war nur ein rostiger Eisenklumpen zu erkennen. Erst nach sorgfältiger Restaurierung konnten die feinen Gesichtszüge und die Frisur mit Mittelscheitel freigelegt werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine Maske, die bei kultischen Reiterspielen verwendet wurde. Auf dem nahegelegenen Pfaffenberg befand sich seit dem 1. Jh. n. Chr. ein großes Kultzentrum. Neben mehreren Tempelanlagen wurde auch ein Kulttheater festgestellt, welches im 2. Jh. n. Chr. angelegt wurde. Dieses war möglicher Austragungsort solcher Spiele und würde mit der Datierung der Maske in die zweite Hälfte des 2. Jh. n. Chr. einhergehen.

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